Alte Burg

Die sogenannte alte Burg liegt auf einem steil abfallenden Sporn westlich von Unterregenbach. Es handelt sich um eine etwa 1,5 ha große Anlage, die durch Befestigung von der Hochfläche abgetrennt ist. Diese sind als Wall und Graben im Gelände obertägig sichtbar und waren schon seit längerem bekannt. Sie wurden aber in vorgeschichtlicher Zeit datiert. Auffällig war jedoch, dass die heutige Markungsgrenze des Dorfes, die mit großer Wahrscheinlichkeit ins Mittelalter zurückreicht, nur im Bereich der "Alten Burg" auf die Hochfläche hinaufzieht und das befesttigte Areal einschließt. Eine Zuordnung zu der mittelalterlichen Siedlung im Tal konnte deshalb vermutet werden.

Nach der Untersuchung der Befestigungsanlage in Teilbereichen, sowie in wenigen Grabungsschnitten auch der Innenfläche, steht fest, dass die Anlage offenbar keinerlei Innenbebauung aufwies. Dies belegt auch eindrucksvoll das völlige Fehlen von Fundmaterial Die Befestigung besteht aus einem 5 m breiten und bis zu 2 m tiefen Spitzgraben ohne Außenwall. Die Mauer im Inneren der Anlage ist mehrfach erneuert worden. Als ältestes konnte eine in Holz-Stein-Technik errichtete Pfostenschlitzmauer nachgewiesen werden. Zu ihr gehört eine einfache Toranlage mit Erdbrücke über den Graben. Sie wird zu einem späteren Zeitpunkt durch eine Steinmauer ersetzt, die nochmals erneuert und in ihrer letzten Phase in nachweislich Mörtelbauweise ausgeführt wurde. Die Torgestaltung während der jüngeren Befestigungsphasen ist ungeklärt.
Nachträglich wurde im Bereich des älteren Tores in den Graben ein aufwendig konstruierter Brennofen zur Herstellung von Kalk und Ziegeln eingebaut. Er ist mit naturwissenschaftlichen Methoden (C-14 Datierung) in das Ende des 10. bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts datiert und setzt die Aufgabe der Befestigungsanlage voraus. 

Die genaue zeitliche Einordnung ist wegen des Fehlens von Fundmaterial bisher nicht möglich.

Typologische Erwägungen zur Grundrissgestaltung und Mauertechnik lassen mit hoher Wahrscheinlichkeit vermuten, dass die Anlage mindestens in ihrer jüngsen Phase in die Zeit zwischen dem 8./9. und 10./1. Hälfte 11. Jahrhundert gehört. Ihre Funktion muss die einer Fluchtburg zur kurzfristigen Aufnahme von Mensch und Vieh bei drohender Gefahrt gewesen sein. Sie findet ihre Erklärung wohl nur in Verbindung mit den im Tal bestehenden profanen oder sakralen Anlagen.

Die Geschichte

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Grabungsgeschichte

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